Der Westerwaldradweg 1 (WW1) ist ein 210 km langer Radrundweg mit ungefähr 3000 HM durch den Westerwald. Er ist durchgehend und gut beschildert und stellt keine technischen Herausforderungen an den Fahrer. Gut zu machen mit einem MTB, einem Crosser oder einem Trekkingrad. Er führt von Westerburg über die Fuchskaute und den Stegskopf nach Hachenburg, weiter nach Selters, Höhr-Grenzhausen, durchs Gelbachtal und über Wallmerod wieder nach Westerburg. So weit, so nett. Details hier: https://www.westerwald.info/radfahren/radfernwege-themenradwege-westerwald/radrundwege-westerwald.html
Interessant wird es, wenn man ihn an einem Stück fahren möchte, dann ist es eine längere und durchaus herausfordernde Tour. Noch interessanter wird es, wenn man das bei Nacht machen möchte. So geschehen in der Nacht vom 25. auf den 26.08. von Oliver Spitzhorn, Robert Hofmann und Michael Große. Eigentlich gedacht als Vorbereitung und Materialcheck für Olivers und Roberts Super-Rad-Event “Desert Dash” in Namibia im Dezember (http://www.desertdashnamibia.com/) hat diese Runde aber durchaus das Potenzial zum eigenständigen jährlichen Event-Klassiker in heimischen Gefilden.
Wenn man um 22.00 Uhr im Gelbachtal in Wirzenborn startet, ist man gegen 01.00 Uhr auf der Fuchskaute (wenn man bei Nacht fährt und um sich herum im Licht der Helmlampe nur Augen leuchten sieht, hat man eine Ahnung, warum die Fuchskaute so heißt) und rödelt so gegen 03.00 -04.00 über den ehemaligen TrÜbPl Daaden. Hier werden dann echte Erinnerungen an vergangene olivgrüne oder fleckengetarnte Zeiten wach (je nachdem, wann man seine Y-Reise gebucht hatte), insbesondere bei Nacht, schlechter Sicht und Kälte. (Notieren fürs nächste mal: Etwas wärmere Sachen mitnehmen, das wird nachts schon verdammt kalt im Westerwald …). Aber der Spuk ist dann rasch vorbei und im ersten Büchsenlicht rollt man in Hachenburg ein. Hier hat dann zum Glück auch Sonntags die Tankstelle schon offen und man kann etwas auftauen. Nun geht`s über Selters, Höhr-Grenzhausen und Eitelborn wieder ins Gelbachtal.
Mit dem MTB braucht man so um die 12-13 Stunden für die Tour, bei Nacht auch etwas länger.
Fazit: Man muss nicht immer in die Alpen fahren, um etwas zu erleben. Abenteuer vor der Haustür. Jederzeit machbar. Starke und langanhaltende LED-Helmlampe mit Akku im Rucksack sehr hilfreich.