Jena. Inspiriert vom Olympia-Sieg der deutschen Triathlon-Mixed-Staffel kämpfte am vergangenen Wochenende in Jena die nationale Nachwuchs-Elite um die deutschen Meistertitel. Aus 16 Landesverbänden wurden die besten jugendlichen Triathleten von den jeweiligen Landestrainern hierfür nominiert. Für den Rheinland-Pfälzischen Triathlon-Verband hatte Landestrainer Gerd Uhren mit Lucie Bäcker, Emilia Solbach, Ida Wendland (alle Jugend B) und Kolja Rüb (Jugend A) gleich vier STEULER TRIKids der RSG Montabaur ins 8-köpfige Aufgebot berufen.
Nachdem am Tag zuvor die RTV-Athleten den Strecken-Check durchgeführt hatten, wurden diese im Rahmen der Länderparade offiziell im Planetarium der Stadt Jena begrüßt. Juna Bäcker wurde als Fahnenträgerin auserkoren. Eine spektakuläre Lichter- und Laser-Show beeindruckte nicht zuletzt den Bundestrainer des Olympiateams, Thomas Moeller, der eigens für die Titelkämpfe in Jena von der Olympiade in Paris anreiste.
Der Wettkampftag begann mit dem Jugend B-Rennen (14/15 Jahre) über 400m Schwimmen, 10km Radfahren und 2,5km Laufen. Die drei RSG-Mädels hatten sich trotz des heißen Sommerwetters auf ein “Vollgas-Rennen“ eingestellt, denn sowohl die Rad- als auch Lauf-Strecke waren “Brett eben“. Doch das Schwimmen im Schleicher-See lief nicht ganz so gut wie erhofft. Lediglich im hinteren Mittelfeld der knapp 50 Athletinnen kam Emilia als Erste der drei aus dem Wasser, einige Sekunden dahinter Lucie und Ida. Für den Moment sah es so aus, dass die Gruppe um die im DTU-Jugendcup führende Hessin Lina Veith uneinholbar enteilt war. Nach einem perfekten Wechsel auf’s Rad positionierten sich Lucie und Emilia in der zweiten Radgruppe, die mit rd. 20 Sekunden den Abstand zur Spitzengruppe nicht größer werden ließ. Ida fuhr in der dritten Radgruppe wiederum rd. 20 Sekunden dahinter. In der letzten Radrunde kam Emilia unglücklich am Wendepunkt zur Sturz, so dass sie leider das Rennen beenden musste.
Nach der starken Radperformance und den überschaubaren Abständen nach vorne war für Lucie und Ida klar, dass beide in ihrer Paradedisziplin noch deutlich Plätze gut machen können. Lucie nahm sich das Herz in die Hand, wechselte als Schnellste und startete ihre Überholattacke. Nach der ersten von zwei Laufrunde hatte sich die letztjährige Dritte der 5km-DLV-Bestenliste (W14) bereits von Platz 20 auf Platz 8 vorgeschoben, ehe sie bei ihrem Schlusssprint über 300m noch sensationell auf Platz 3 lief und verdient mit bester Laufzeit des Tages die Bronzemedaille gewann (Gesamtzeit 33:10min). Lediglich Johanna Otte (32:56 min) aus Baden-Württemberg und Paula Huth (33:03min) aus Mecklenburg-Vorpommern konnten ihren Vorsprung halten, die Hessin Veith war als Siebte geschlagen (33:37min). „Wahnsinn, Dritte! Nach meinem Vize-DM-Titel 2023 im Duathlon wollte ich dieses Jahr unbedingt eine Medaille bei der TriathIon-DM gewinnen. Mein Schwimmen lief alles andere als optimal, aber ich habe immer an meine Chance geglaubt. Vor allem durch das gemeinsame Trainingslager mit Ida am Hopfensee wusste ich um unsere Laufstärke“, resümierte Lucie überglücklich.
Die angesprochene Laufstärke zeigte ebenso Ida. Mit der 5. besten Laufzeit erreichte sie den 12. Gesamtplatz (34:02min): „Mega, damit habe ich bei meiner ersten DM-Teilnahme überhaupt nicht mitgerechnet! Nächstes Jahr will ich um die Medaillen kämpfen!“ Da Ida im nächsten Jahr weiter in dieser Altersklasse starten darf, wird sie dann zum engeren DM-Favoritenkreis gehören.
Das Jugend A-Rennen (16/17 Jahre) wurde mit 800m Schwimmen, 20km Radfahren und 5km Laufen auf die Streckenlänge der 1. und 2. Triathlon-Bundesliga-Rennen angepasst, da dies für die Nachwuchstalente der nächste Karriere-Schritt ist. Kolja erwischte im Schwimmen keinen guten Start, fand beim Radfahren immer besser in das Rennen und lief mit 17:45min sogar persönliche Bestzeit über 5km. In einem hochklassigen und über 60 Athleten fassenden Teilnehmerfeld konnte er sich über den 47. Rang freuen.
Am nächsten Tag konnte endlich die Jüngste im Bunde, Juna Bäcker, bei den Schülerinnen A starten. In dieser Altersklasse gab es noch keine DM. Trotzdem war diese Altersklasse sehr gut besetzt, weil die ambitionierten Geschwister der DTU-Starter gemeldet waren. Juna schwamm sehr souverän und konnte sich im großen Schwimmerfeld gleich auf Position 3 einordnen. Mit zweitschnellster Rad- und schnellster Laufzeit errang sie hinter der Bremerin Frieda Haag Platz 2 und sorgte so für das beste RSG-Resultat in Jena.